Produzent
Leopold Hoesch
Regie
Uta Angenvoort & Katja Lüber
Producerin
Franziska Rempe & Britta Luckas
Genre
Geschichte
Sender
WDR
Länge
1 x 45'
Editor
Fabian Oberhem
Jahr
2021
UNSER LAND IN DEN 50ERN
Wohlstand für alle!

75 Jahre NRW – der WDR blickt zurück auf die Stunde Null, erzählt, wie das Land Fahrt aufnahm. Die 50er Jahre in unserem Land erzählen sich wie ein modernes Märchen. Aus dem Nichts, um geben von Trümmern, wird das Land zum Motor der jungen Bundesrepublik. Aus denkbar schlechten Startbedingungen gelingt NRW aus dem Nichts ein ungeahnter Höhenflug. Die Lust am Leben kehrt zurück. Konsum und Wohlstand ziehen ein.

„Wohlstand für alle!“ heißt die Devise Ende der fünfziger Jahre. Konrad Adenauer hatte mit seinem Slogan „Keine Experimente!“ das höchste Ergebnis für die Union bei einer Bundestagswahl eingefahren. Mit absoluter Mehrheit konnte er weiterregieren. Sein gleichnamiger ältester Enkel erinnert sich lebhaft an die Zeit, als vom beschaulichen Rhöndorf aus Weltpolitik gemacht wurde.

Es wurde investiert, entwickelt und konsumiert. Die Städte bekamen das Aussehen, das sie bis heute prägt. Die Kölner Seilbahn wurde zur ersten Bundesgartenschau in Nordrhein-Westfalen über den Rhein gespannt. In Dortmund entstand der Fernsehturm und das Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf verströmte als höchstes Gebäude im Land einen Hauch von Manhattan am Rhein.

Amerika war das große Vorbild: von dort schwappte die Rock’n’Roll-Welle über den großen Teich. Alice Schwarzer wäre für Elvis Presley bis ans Ende der Welt gegangen, sagt sie in der Dokumentation und erinnert sich gut an die Schwärmerei und erste Erfahrungen in der Tanzschule ihrer Wuppertaler Heimat.

Kein Wunder, dass sich die erste Nachkriegsgeneration von Krieg und Muff der Wiederaufbaujahre befreien wollten. Auto, Fernseher und Waschmaschine, das waren die neuen Statussymbole.

Die Krefelderin Wiltrud Urselmann schwamm zahlreiche Rekorde und war 1957 Sportlerin des Jahres. Kaum eine Zeitschrift, die nicht mit ihr auf der Titelseite aufmachte. Schmunzelnd erzählt sie von ganz besonderen Kontrollen der Wettkampfgerichte. Im Fußball machten in dieser Zeit die Vereine im Ruhrgebiet den Titel unter sich aus. Deutscher Meister 1956 und 1957 wurde Borussia Dortmund. Und ganz Gelsenkirchen feierte 1958 die Helden von Schalke 04.

Mit Fortschrittsglauben und Zuversicht entstanden große Bauwerke wie die Kölner Severinsbrücke. Wie kaum ein anderes Bauwerk steht sie symbolisch für eine moderne Rampe hinüber in ein neues Jahrzehnt: Auf in die Sechziger!

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