Produzent
Leopold Hoesch
Regie
Dag Freyer
Producer
Nicholas von Brauchitsch
Genre
Kultur
Sender
ZDFtheaterkanal / 3sat / ZDFdokukanal
Länge
1 x 30'
Editor
Lars Roland
Jahr
2004
Theaterlandschaften
Theater Mainz

Der weltberühmte Gutenberg, die Fastnacht, Römerfunde – die verbindet man mit der Rheinstadt Mainz. Dass die Kirchengeschichte eng mit der Stadthistorie verknüpft ist, zeigt der imposante Dom, der das Panorama der Landeshauptstadt beherrscht. Gegenüber dem Dom liegt das Staatstheater Mainz.

Der markante, von Georg Moller 1833 entworfene Bau mit den nach außen übertragenen Rundungen des Zuschauerraums war u. a. Vorbild für die Semperoper in Dresden. Esther Schweins stellt das Mainzer Theater vor, berichtet von Zarenbesuchen und den seit 150 Jahren traditionellen Fastnachtspossen. Eigens für die närrische Zeit geschriebene Stücke werden von Laienschauspielern zusammen mit Ensemblemitgliedern während der Fastnachtstage auf die Bühne gebracht. Ein Skandal ereignete sich bei der Erstaufführung von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ im März 1926. Die rheinischen Weinbauern protestierten gegen die Aufführung und zogen mit Mistgabeln und Dreschflegeln vor das Mainzer Theater. Die Polizei trat vor die aufgebrachten Winzer und schützte das Theater. Doch bei den Zuschauern hielten sich die negativen Reaktionen in Grenzen und die Inszenierung wurde ein großer Erfolg.

Immer wieder wurde in Mainz die Schließung des Theaters diskutiert oder eine Zusammenlegung mit Wiesbaden überlegt. In schwierigen Zeiten bestimmten nicht selten die Mainzer Zuschauer ganz entscheidend den Spielplan mit – frei nach der Devise „Was ihr wollt“. Besondere Aufmerksamkeit galt den durchreisenden Stars Maria Schell, Will Quadflieg, Paul Hartmann, Elisabeth Bergner, Karl-Heinz Schroth, Gustav Knuth oder Inge Meysel.

Seit 1999 ist der Schweizer Georges Delnon Intendant des Staatstheater Mainz. Mit seinen Musiktheaterinszenierungen und den sehr erfolgreichen Arbeiten des Ballettdirektors Martin Schläpfer macht das Mainzer Theater wieder überregional von sich reden.

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