Produzent
Leopold Hoesch
Regie
Andrzej Klamt
Producer
Nicholas von Brauchitsch
Genre
Kultur
Sender
ZDFtheaterkanal / 3sat / ZDFdokukanal
Länge
1 x 30'
Editor/in
Eva Voosen & Jörg Lemmer
Jahr
2003
Theaterlandschaften
Staatstheater Wiesbaden

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ist ein Fünfsparten Haus mit rund 600 Beschäftigten. Mehr als 20 Neuinszenierungen in Oper, Schauspiel und Ballett bieten zusammen mit den vielfältigen Aufführungen des Repertoires in jeder Spielzeit ein großes kulturelles Angebot, das sowohl klassische Werke als auch modernes Musiktheater und Stücke der dramatischen Gegenwartsliteratur umfasst.

Da alle drei Bühnen des Hessischen Staatstheaters parallel bespielt werden können, finden an manchen Tagen bis zu vier Vorstellungen statt.

Kaiser Wilhelm II. initiierte und finanzierte den Neubau des Wiesbadener Theaters im neobarocken Stil und eröffnete es feierlich am 16. Oktober 1894. Um die Jahrhundertwende avancierte die Kurstadt zum „deutschen Nizza“ mit dem Flair einer reichen und adligen Welt. Der russische Zar und andere Größen wie z.B. Wagner, Dostojewski und Caruso weilten regelmäßig in der Stadt. Kaiser Wilhelm II. war das Theater so sehr am Herzen gelegen, dass er nicht nur in die Regie eingriff, sondern auch regelmäßige Festspiele anregte.

Auf diese Weise wurden zwei Jahre nach dem Neubau des Theaters die Maifestspiele ins Leben gerufen. Sein besonderes Interesse galt der häufig gespielten Inszenierung von Carl Maria von Webers „Oberon“. Mittlerweile sind die Maifestspiele neben Bayreuth die ältesten und glanzvollsten der Republik. In jüngerer Zeit war Hansgünther Heyme ab 1963 zunächst als Regisseur, ein Jahr später als Schauspielerdirektor, das „Enfant terrible“ des Wiesbadener Staatstheaters und verschreckte mit seinen Bearbeitungen das traditionelle Theaterpublikum.

Trotz kühner Experimente während der 80er Jahre blieb der Spielplan des Hessischen Staatstheaters eher traditionsbewusst. Die Maifestspiele boten immer ein üppiges Programm von Opern-, Schauspiel-, Tanz-, Ballet- und Kindertheateraufführungen. Der neue Intendant Manfred Beilharz setzt den Spagat zwischen Klassik und Avantgarde fort und träumt – nach Bertolt Brecht – von der „Lust des Beginnens!“

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