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75 Jahre NRW – der WDR blickt zurück auf die Stunde Null, erzählt, wie das Land Fahrt aufnahm. Die 50er Jahre in unserem Land erzählen sich wie ein modernes Märchen. Aus dem Nichts, umgeben von Trümmern, wird das Land zum Motor der jungen Bundesrepublik. Aus denkbar schlechten Startbedingungen gelingt NRW aus dem Nichts ein ungeahnter Höhenflug. Die Lust am Leben kehrt zurück. Konsum und Wohlstand ziehen ein.
Am 23. August 1946 wurde aus Rheinland und Westfalen das Land Nordrhein/Westfalen – damals noch mit Schrägstrich. Ein halbes Jahr später kam Lippe dazu. Doch wie lebte es sich in diesem neuen Land? Der WDR blickt in der ersten Folge seiner neuen vierteiligen Reihe „Unser Land in den 50ern“ auf die Jahre, in dem die Menschen an Rhein und Ruhr vor allem mit einem beschäftigt waren: Ein neues Leben aufzubauen.
Doch was war das für ein Land? Millionen Menschen an Rhein und Ruhr lebten noch in zerbombten Häusern und hundertausende Flüchtlinge brauchten ein Dach über dem Kopf. Der Schwarzmarkt blühte, doch hier kostete das Lebensnotwendige ein Vermögen. Und währenddessen wurde im Ruhrgebiet der Motor der Wirtschaft wieder angeworfen.
Die Filmemacherin Kathrin Schwiering hat mit ihrem Kamerateam Menschen getroffen, die vom Leben Ende der 40er/Anfang der 50er erzählen. So berichtet Judith Neuwald-Tasbach von ihrem Vater, der direkt nach dem Krieg in seine Heimatstadt Gelsenkirchen zurückkehrte um dort mit wenigen anderen die jüdische Gemeinde wiederaufzubauen. Er wollte verhindern, so seine Tochter Judith „dass Hitler doch noch Recht bekommt“.
Die 91jährige Ruth Willigalla erinnert sich lebhaft daran, wie sie auf Dach des Düsseldorfer Mietshauses kletterte, in dem sie mit Mutter und kleiner Schwester lebte, um dort die Bombenschäden zu beseitigen. Der Entertainer Götz Alsmann ist fasziniert von der Musik der Nachkriegszeit. Er erzählt, warum die Stars damals nicht nur von der Sehnsucht nach der Ferne sangen, sondern auch von ihren Lieblingsgerichten.
In der Reihe kommen aber nicht nur Zeitzeugen zu Wort. Die Teams der Produktionsfirma „BROADVIEW TV“ haben auch Menschen getroffen, die im Hier und Jetzt ihre Leidenschaft für die „Fifties“ ausleben – wie der Krefelder Oldtimer-Fan Hannes Altenähr. Er hat gemeinsam mit seinem Großvater einen Ford „Buckeltaunus“, Baujahr 1950, restauriert – nach seinen Angaben das einzige derartige Cabrio im Land, das noch fahrbereit ist. Für ihn ist eine gemütliche Fahrt in seinem Oldtimer die größte Entspannung.