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Schwarzer Pagenkopf, verruchter Blick: Als Gangsterbraut Mia Wallace wird Uma Thurman vor genau 30 Jahren in Quentin Tarantinos Kultfilm „Pulp Fiction“ zum Postergirl des Independentkinos. Ihr Konterfei ziert WG-Küchen rund um die Welt, der Pagenschnitt erlebt eine Renaissance und ihr legendärer Twist-Tanz mit John Travolta geht in die Filmgeschichte ein. Als schwertschwingende Kämpferin gelingt ihr dann in „Kill Bill“ nicht nur der endgültige Durchbruch, sie wird auch zum Sinnbild der emanzipierten Frau. Doch während sie auf der Leinwand zur strahlenden Heldin aufsteigt, missbrauchen hinter den Kulissen Männer systematisch ihre Macht. Darunter auch der Regisseur, der ihr zu ihrem Durchbruch verhalf.
Thurmans Weg – zunächst als New Yorker Model, dann als Nebendarstellerin in Indie-Filmen – steht exemplarisch für das Schicksal vieler Frauen in Hollywood. Regisseure vergöttern sie, engagieren sie zunächst jedoch nur aufgrund ihres Aussehens. Ihr großes Talent kommt nicht zur Entfaltung. Regisseur Quentin Tarantino und Produzent Harvey Weinstein werden für Thurman Anfang der 90er Jahre zu Mentoren. Sie machen sie als Mia Wallace in „Pulp Fiction“ weltweit bekannt. Kameramann Andrzej Sekuła spricht heute allerdings mit sehr gemischten Gefühlen über die Erfahrungen während der Dreharbeiten: Genie und Wahnsinn lagen nie weit voneinander entfernt.
Wäre es nach Tarantino gegangen, entspräche der Racheengel aus „Kill Bill“ heute dem Stereotyp einer sexy Heldin im engen Kostüm. Uma Thurmans Kostümbildnerin und Freundin Catherine Thomas erzählt, wie sie zusammen diesem Klischee gezielt entgegenwirkten – die Geburtsstunde von „The Bride“, eine der einzigartigsten Heldinnen der Filmgeschichte. Ihre bis heute größte Rolle wird für Uma Thurman am Set jedoch zum körperlichen und psychischen Höllentrip. New York Times-Journalistin Violet Lucca berichtet, was sich hinter den Kulissen abspielte und wie Thurman 2018 mit ihrer eigenen #MeToo-Geschichte an die Öffentlichkeit ging. Hat sie bis dahin über ihre persönlichen Erfahrungen geschwiegen, erhebt sie heute die Stimme, auch um anderen Frauen Mut zu machen. Uma Thurman – nicht nur auf der Leinwand eine Kämpferin.