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Obwohl der Name "Volkstheater München" eine lange Geschichte und Tradition vermuten lässt, ist das Theater am Stiglmaierplatz mit seinen 609 Plätzen kaum 20 Jahre alt.
Dass es 1983 eröffnet werden konnte, verdankt es dem Bedürfnis von Schauspielern, Regisseuren und Dramaturgen des Bayerischen Staatsschauspiels nach künstlerischer Auseinandersetzung mit der bayerisch-österreichischen Volkstheatertradition. Auch das Publikum hatte maßgeblichen Anteil an der Sanierung und Umgestaltung der ehemaligen Mehrzweckhalle, da der Großteil der Baukosten durch private Spenden finanziert wurde.
In den ersten fünf Jahren unter der Intendanz von Jörg-Dieter Haas sorgte vornehmlich die alt-bekannte Volksschauspielerriege, darunter Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer, Karl Obermayr, Enzi Fuchs und Maria Singer, für die Anziehungskraft des Hauses. Kein Name steht aber in so enger Verbindung mit dem Theater wie der von Ruth Drexel. Mit ihrer Inszenierung von Karl Schönherrs "Glaube und Heimat" eröffnete das Haus 1983. Von 1988 bis 2002 leitete Ruth Drexel das Theater mit einer kleinen Unterbrechung, wobei der Schwerpunkt des Spielplans die klassische Volkstheatertradition bildete. Jedoch wurde durch die teilweise sehr enge Zusammenarbeit mit prägenden Autoren des kritischen Volkstheaterstückes wie Peter Turrini, Martin Sperr, Felix Mitterer und Franz Xaver Kroetz immer auch die zeitgenössische Anbindung gesucht.
Christian Stückl, der neue Intendant, eröffnete im Oktober 2002 mit Shakespeares "Titus Andronicus". Der aus einem Alpendorf stammende Stückl war viele Jahre Hausregisseur an den Münchner Kammerspielen, inszenierte die Oberammergauer Passionsspiele und im letzten Jahr den "Jedermann" in Salzburg. Traditionen volksnah und verständlich zu zeigen ist sein Hauptanliegen, wobei er die Nähe zu bierseeliger Komödienstadlseeligkeit zu meiden versucht.
"Ich möchte, dass die Leute ins Theater gehen können und in dem Moment, wo´s dunkel wird im Raum, einer Geschichte folgen können."
Christian Stückl