Esther Schweins begibt sich auf die Spuren des antiken Theaters, stellt das Amphitheater vor und lässt sich von einem Archäologen beschreiben, wie das antike Trier mit seinen zahlreichen Vergnügungsstätten wohl ausgesehen haben mag. Der Regisseur Hans Neuenfels berichtet von seiner misslungenen Fluxus-Aktion im Theater Trier in den sechziger Jahren, die seine überstürzte Abreise bei Nacht und Nebel auslöste. Ãœber die gute Atmosphäre in Trier weiß der Startenor René Kollo zu erzählen, und Guildo Horn, Sohn der Stadt, kommt natürlich auch zu Wort und spricht über seine ersten Theatererfahrungen und späteren Rollen bei den Antikenfestspielen. Ãœber das gespannte Verhältnis Triers mit einem anderen berühmten Sohn der Stadt, nämlich Karl Marx, geben Theaterausschnitte einen Einblick. Zuschauer aus Ãœbersee berichten, was so einzigartig an Triers Theater ist und warum sie zu Opernaufführungen im Rahmen des Zyklus "Unbekannte Opern" an die Mosel reisen.
Seit 200 Jahren gibt es das Theater Trier. Das Stadttheater wurde 1802 gegründet. Napoleon höchstpersönlich übergab per Dekret ein Kapuzinerkloster der Kommunalverwaltung zur Gründung eines Theaters. Ãœber 140 Jahre – bis zur Zerstörung 1944 – wurde in dem ehemaligen Kloster Theater gespielt. Der Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte zu den glanzvollsten Zeiten. Der erst 25-jährige Heinz Tietjen, der spätere Generalintendant aller Preußischen Staatstheater in Berlin, Hannover, Kassel und Wiesbaden, führte 1908 erstmals in der Geschichte des Trierer Theaters geschlossen den "Ring des Nibelungen" von Richard Wagner auf. In der NS-Zeit wurde mit Klassiker-Inszenierungen gezielt politische Stimmung gemacht. Am 1. September 1944 wurde die Schließung des Theaters befohlen, im Dezember vernichtete ein Bombenangriff das Haus vollständig.
Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte man zunächst in einem Festsaal, bis 1964 das neue Theater am Augustinerhof seiner Bestimmung übergeben wurde. Doch nicht nur im Haus wurden Theateraufführungen gezeigt, auch Freilichtaufführungen standen auf dem Programm. 1998 rief Intendant Heinz Lukas-Kindermann die Antikfestspiele ins Leben, bei denen immer wieder auch prominente Künstler zu sehen sind, darunter Elke Sommer, Guildo Horn, René Kollo, Werner Schneyder, Anja Silja, Sir Peter Ustinov. Die Inszenierungen der Antikenfestspiele versuchen die zeitgemäße Interpretation antiker Stücke, Stoffe und Mythologien, während im Musiktheater eine Reihe von unbekannteren Opern aufgeführt wird.