Produzent
Regie
Producer/in
Genre
Sender
Länge
Editor
Jahr
Einst war Koblenz eines der mächtigsten Festungssysteme Europas. Heute prägen vor allem Nachkriegsbauten das Bild. Fast 90 Prozent der Stadtfläche wurden im zweiten Weltkrieg zerstört. Doch mittendrin steht – wie durch ein Wunder verschont – ein Kleinod klassizistischer Architektur und ein Denkmal europäischer Theatergeschichte: Das Stadttheater.
Der erste Weg führt in Koblenz fast immer zum Deutschen Eck, wo die Mosel in den Rhein fließt. Hoch oben thront Kaiser Wilhelm und blickt hinüber zur Festung Ehrenbreitstein. Mit drei Kriegen erkämpfte er die Einigung Deutschlands, wurde 1897 hier erstmalig aufgestellt – und 1945 durch eine amerikanische Bombe gezielt vom Sockel geschossen.
Nach der Bombennacht 1944 ist von Koblenz ist nicht mehr viel übrig, das Theater aber wird gerettet, es gibt es nur Löschwasserschäden zu beseitigen. Und so kann es bereits im Sommer 1946 wieder eröffnet werden. In den 80er Jahren wird das Haus dann aufwändig saniert – der Originalzustand von 1787 nach den Entwürfen von Peter Josef Krahe samt kunstvoller Illusionsmalerei kommt wieder zum Vorschein.
Ãœberhaupt wird das Theater Koblenz von Kontinuität geprägt: Nur sechs Intendanten gibt es seit dem Krieg und die bleiben meist sehr lange in Koblenz, Hannes Houska sogar über 20 Jahre. Der holte in den 80er Jahren die junge Dramaturgin und Regisseurin Thirza Bruncken nach Koblenz, die schnell für Aufmerksamkeit im überregionalen Feuilleton sorgt. Ihre Spezialität: Die Uraufführungen sperriger Texte.
Annegret Ritzel setzt in ihrer Intendanz am Theater Koblenz vor allem auf große Stücke und große Namen, holt bedeutende Gäste nach Koblenz – und die Oper auf die Festung Ehrenbreitstein: "Aida" und "Fidelio" als gigantische Freiluft-Spektakel.
Heute leitet Markus Dietze das älteste erhaltene Rangtheater in Deutschland, der jüngste Chef, den das Theater Koblenz je hatte.
Erstausstrahlung: 2. März 2010, 19:00 Uhr, ZDFtheaterkanal.