Seit seiner Gründung 1919 ist das Schauspielhaus eines der bekanntesten Theater Deutschlands. In den ersten Jahrzehnten verdankte die junge Bühne diesen Ruf vor allem den Klassiker-Aufführungen des Intendanten Saladin Schmitt. Im sogenannten "Bochumer Stil" entstehen dekorativ-prächtige Aufführungen, in deren Mittelpunkt der Dramentext steht. Auch bei seinem Nachfolger Hans Schalla, Intendant von 1949 bis 1972, bleibt es ein Schwerpunkt der Bochumer Theaterarbeit, wobei modernere Deutungen der Stoffe in den Vordergrund treten. Die folgenden Intendanten Peter Zadek, Claus Peymann, Frank-Patrick Steckel und Leander Haußmann haben diesen theatralischen Wettstreit zwar nicht weitergeführt, aber mit ihrem Ensemble und ihren unterschiedlichen künstlerischen Schwerpunkten auch überregional immer wieder für Aufsehen gesorgt. Seit Beginn der Spielzeit 2000/01 ist Matthias Hartmann Intendant des Schauspielhauses.
In der Jubiläumsspielzeit "50 Jahre Neubau Schauspielhaus Bochum" stellt Esther Schweins die renommierte Bühne im Ruhrgebiet vor. Neben Archivmaterial und Inszenierungsausschnitten zeigt der Film auch bisher unveröffentlichte Aufnahmen von Claus Peymann als protestierenden Hausbesetzer Anfang der achtziger Jahre. Die Schauspieler Gisela Uhlen, Hermann Lause und Traugott Buhre betonen in ihren Statements u. a. die überregionale Bedeutung des Theaters. Außerdem besucht Esther Schweins den kleinen "Tante-Emma-Laden" gegenüber des Theaters und erfährt so manches über die Gewohnheiten der Schauspieler und Intendanten des Bochumer Schauspielhauses.