Bereits im 18. Jahrhundert begeisterten sich die Meininger Herzöge für das Theater, veranstalteten Laienaufführungen, um schließlich 1831 das Hoftheater Meiningen zu eröffnen.
1866 übernahm Georg II. die Regentschaft im Herzogtum und zugleich auch die Leitung des Theaters. Er strebte eine Erneuerung des deutschen Theaters an und legte großen Wert auf detailgetreue Ausstattung und wirklichkeitsnahe Spielweise. So wurde das Meininger Theater zur Wiege des Naturalismus auf der Bühne. Auch die fest zum Theater gehörende Hofkapelle profilierte sich während der Regierungszeit Herzog Georg II. und entwickelte sich zu einem bedeutenden Orchester mit Richard Wagner, Richard Strauss und Max Reger am Pult. Ende des 19. Jahrhunderts folgte ein Siegeszug der "Meininger" durch Europa: Die "Meininger Gastspiele" wurden zur Legende. Das Ensemble reiste – ein logistisches Meisterstück – mitsamt Bühnenbildern, Requisiten und Kostümen per Bahn durch 39 Städte, von London bis Kiew.
Nach dem Mauerbau blieb Meiningen trotz hohem Inszenierungs-Standard durch seine Zonenrandlage isoliert. Es war abgeschnitten von seinem Stamm-Publikum in Franken, Niederbayern und Hessen. Nach der Wende zog es wieder viele Theaterschaffende an das traditionsreiche Haus. Im Jahre 1990 wurde Ulrich Burkhardt Intendant. Er führte das Theater zu neuen Besucherrekorden. Mit einer neuen Studiobühne gab es Auslastungen von über 90%. Dieser Erfolg wurde ab 1998 von Christine Mielitz fortgesetzt. Spätestens seit ihrem "Ring des Nibelungen" 2001 ist Meiningen wieder in aller Munde. Loriot inszenierte hier Friedrich von Flotows Oper "Martha", Klaus Maria Brandauer eine Bearbeitung des Brahmschen Liederzyklus' "Magelone".