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Als Häuslebauer und Sparfüchse werden Schwaben gerne belächelt. Zu Unrecht wie das Landestheater Tübingen zeigt, denn gerade diesen Eigenschaften verdankt das Theater seinen Theatersaal.
Der damalige Verwaltungsdirektor hatte vorausschauend einen Bausparvertrag abgeschlossen und als das Landestheater, kurz LTT, endlich ein eigenes Haus, eine umgebaute ehemalige Stuhlfabrik, bekommt, kann der Anbau realisiert werden.
Bis 1979 muss in einem Kino gespielt werden. Studenten und Schüler sind das bevorzugte Publikum in den "wilden" 60er und 70er Jahren, als Intendant Manfred Beilharz mit "linkem Volkstheater" Erfolge feiert. In dieser Zeit der Studentenunruhen lehrt der marxistische Philosoph Ernst Bloch, der Theologe Hans Küng und Alois Ratzinger, heute Papst Benedikt XVI, an der Universität. Der Rhetorikprofessor Walter Jens erzählt im Film wie die hitzigen Debatten auch ins Theater hineingetragen werden.
Esther Schweins stellt das LTT und die Studentenstadt Tübingen vor und zeigt auf wie weit das politische Klima die Theaterarbeit beeinflusst und umgekehrt. Da Tübingen im Krieg kaum zerstört wurde, kamen nach Kriegsende viele Schauspieler und Regisseure in die kleine Stadt, um zu spielen und zu inszenieren. So führte Erwin Piscator u.a. Arthur Millers "Hexenjagd" auf, Maximilian Schell, Theodor Loos, Klaus Maria Brandauer u. v. m. standen in Tübingen auf der Bühne. Intendant Peter Spuhler, der in dieser Spielzeit ans Heidelberger Theater wechselte, erzählt von seiner Arbeit und seine Nachfolgerin Simone Sterr stellt ihr Programm vor.