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Das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg wurde 1900 auf Initiative vermögender Hamburger Bürger und Unternehmer, die ein repräsentatives Sprechtheater errichten wollten, eröffnet. Das Haus diente der Repräsentation und Experimente fanden eher in Maßen statt.
In den Jahren 1933 bis 1945 wurde es vom Faschismus instrumentalisiert. Als Gustaf Gründgens 1955 von Düsseldorf nach Hamburg wechselte, leitete er mit seiner Intendanz eine neue Epoche am Schauspielhaus ein. Seine Faust-Inszenierung von 1957, mit Will Quadflieg als Faust und Gründgens selbst als Mephisto, wurde zu einem Meilenstein der deutschen Theatergeschichte.
Ab 1972 lockte der Intendant Ivan Nagel auch ein junges Publikum ins Theater. Er setzte Gegenwartsautoren auf den Spielplan und holte Regisseure wie Claus Peymann, Luc Bondy, Jérôme Savary und auch Peter Zadek nach Hamburg. Zadeks Inszenierung von Shakespeares "Othello" mit Ullrich Wildgruber als Othello und Eva Mattes als Desdemona sorgte 1976 für den größten Hamburger Theaterskandal der Nachkriegszeit. Mitte der achtziger Jahre übernahm Peter Zadek für vier Jahre das Hamburger Schauspielhaus.
Ab 1993 machte Frank Baumbauer das Theater zu einer wichtigen Bühne zeitgenössischer Dramatik. Zahlreiche Uraufführungen von Werken von Rainald Goetz, Elfriede Jelinek und Christoph Marthaler waren sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern erfolgreich. Zu seinem 100. Geburtstag im Jahre 2000 wurde das Theater unter der Intendanz Baumbauers zum vierten Mal zum "Theater des Jahres" gewählt. Mit der Spielzeit 2000/01 übernahm der ehemalige künstlerische Leiter des Kultur- und Ereignisprogramms der EXPO 2000, Tom Stromberg, die Leitung des Schauspielhauses. Stromberg, dessen innovative Avantgarde-Projekte am Frankfurter Theater am Turm (TAT) der europäischen Theaterszene der neunziger Jahre wegweisende Impulse gaben, steht für experimentierfreudiges und internationales Theater.