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Frischer Wind von Norden: In den 60er Jahren galt das Bremer Theater als innovativste Bühne der Bundesrepublik. Intendant Kurt Hübner hatte eine Schar junger Talente um sich herum gesammelt, die neue Theaterformen ausprobierte und das europäische Theater revolutionierte. Schauspieler wie Hannelore Hoger, Vadim Glowna, Jutta Lampe, Bruno Ganz und Regisseure wie Peter Stein, Klaus Michael Grüber, Rainer Werner Fassbinder, George Tabori und Peter Zadek provozierten mit neuen Spielweisen und spalteten das Publikum.
Das Bremer Theater fand einen Ausdruck für das jugendlich-revolutionäre Lebensgefühl der 60er Jahre. Schnell spricht man vom "Bremer Stil", der bis heute fortwirkt. In den letzten Jahren hat das Bremer Theater mit aufsehenden Inszenierungen von Stücken wie Hans Kresniks "Zehn Geboten", die von Anschlägen und Morddrohungen begleitet wurden, und Karl Kraus " Die letzten Tage der Menschheit" bundesweit Schlagzeilen gemacht.
Esther Schweins stellt das Bremer Theater und seine aufregende Geschichte vor. Intendant Kurt Hübner und der jetztige Chef des Vierspartenhauses Klaus Pierwoß kommen zu Wort. Archivaufnahmen aus den Inszenierungen "Die Räuber", Regie Peter Zadek, mit Bruno Ganz im PopArt-Bühnenbild oder "Frühlings Erwachen" mit Vadim Glowna und Judy Winter, die auch im Interview von ihrer Bremer Zeit berichtet, fehlen nicht. Außerdem erzählt der ehemalige Bremer Bürgermeister Hans Koschnick, der fast zwei Jahrzehnte lang regierte, seine Sicht der "wilden Sechziger".