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Mit der letzten Schicht in der Zeche Prosper Haniel in Bottrop geht im Dezember eine Epoche zu Ende: das Zeitalter der westeuropäischen Steinkohleförderung. DIE STEINKOHLE macht erlebbar, welche Herausforderungen die Menschen in den letzten 250 Jahren bei der Gewinnung des schwarzen Golds überwinden mussten. Und sie zeigt emotional und überraschend, wie sich deutsche und europäische Geschichte im Kohlebergbau widerspiegeln.
1923 wird das Ruhrgebiet mit der Besetzung durch französische Truppen zum machtpolitischen Spielball, die Rückeroberung scheint wegen der Bedeutung der Kohle alternativlos. Die Wirtschaftskrise vernichtet zudem Millionen Arbeitsplätze – beides ein Nährboden für die Nationalsozialisten, die die Steinkohle zum Schlüsselrohstoff ihrer Pläne machen. Sie steht damit schon wieder im Zentrum von Herrschaft und Zerstörung, und die Welt vor einem neuen Krieg. Doch ohne sie sind auch Wiederaufbau und Wirtschaftswunder undenkbar. Mit Gründung der Montanunion wird sie zum Geburtshelfer der Europäischen Einigung. Ende der 1950er führen internationale Konkurrenz und das Erdöl zur Schließung zahlreicher Zechen – der Beginn der deutschen Subventionspolitik. Während in den 1960ern Umweltschäden deutlich werden, bringt die Erdölkrise in den 1970ern ein kurzzeitiges Comeback der Steinkohle. Doch ihr Niedergang ist nicht aufzuhalten, Strukturwandel die Folge. Ende 2018 kommt nun der Ausstieg aus der deutschen Steinkohleförderung, er soll sozial verträglicher werden als zuvor in England und Frankreich. Ein Ende, das eine ewige Aufgabe bleibt, und das neue Chancen bietet.