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Im Jahr 1980 landeten zwei Rheinländer einen der spektakulärsten Millionen-Coups der deutschen Geschichte. Ein Düsseldorfer Gaunerpärchen erleichterte den Handelsriesen Metro um sage und schreibe 36 Millionen DM.
Fortan badeten sie im Geld und genossen ihr Luxusleben; erst daheim auf der Düsseldorfer Kö, dann an der Copacabana – bis der Metro das Finanzloch auffiel und ein Kopfgeld auf die Gauner ausgesetzt wurde. Nicht nur die Polizei, auch die Unterwelt suchte nach den beiden Millionendieben. Vor allem aber nahm der Metro-Manager Hannjörg Hereth die Jagd auf. Für ihn gab es fortan nur ein Ziel: die Ganoven hinter Gitter und die Millionen zurück an den Rhein zu bringen.
Eigentlich hatten die beiden bis dahin ein unauffälliges Leben geführt: Manfred Vowinkel war Kellner in Düsseldorf, sein Freund Günter Schotte-Natscheff gelernter Bankkaufmann auf Jobsuche. 1980 fing er bei der Düsseldorfer Metro als Finanzdisponent an. Das sollte das Leben der beiden grundlegend verändern. Denn Günter fühlte sich im neuen Job von seinem arroganten Chef oft ungerecht behandelt. Er wollte ihm eins auswischen und schmiedete einen Plan. Um die Lücken im angeblich hochsicheren Finanzsystem des Konzerns offenzulegen, überwies er durch simple Unterschriftsfälschungen Geld auf das private Konto seines Freundes Manfred Vowinkel.
Doch aus dem anfänglichen Streich wurde der persönliche Jackpot für die beiden Gauner. Täglich sammelte Vowinkel in der Düsseldorfer Stadtsparkasse die Millionen ein und gab sie gerne aus. Ob Paris, Rom, Madrid oder die heimische Luxusmeile, die Düsseldorfer Kö: Die zwei gönnten sich was ihr Herz begehrte. Als sie 36 Millionen DM angehäuft hatten, wurde ihnen das Pflaster zu Hause allerdings zu heiß. Anfang Januar 1981 machten sie sich aus dem Staub. Über Paris ging es auf und davon nach Rio de Janeiro. Mit 16 Koffern voller Geld.
Wochenlang bemerkte die Düsseldorfer Metro nichts von dem Millionenloch. Bis sie im Januar 1981 bei Kaufhof einsteigen wollte. Ein Millionendeal, für dessen Finanzierung sämtliche Konten der Metro geprüft wurden. Erst jetzt flog der Coup auf.
Kurzerhand nahm sich Metro-Manager Hannjörg Hereth höchstpersönlich der Sache an. Er war Krimiliebhaber, hatte während seiner zahlreichen Auslandsreisen im Dienst der Metro unzählige Agatha-Christie Fälle studiert. Nun galt es einen echten Fall zu lösen. Er reiste den Tätern hinterher und kam der Metro-Beute nach und nach auf die Spur. Doch er war nicht der einzige. Auch die Unterwelt war hinter dem Geld her. Für die beiden Gelegenheits-Gauner stand alles auf dem Spiel – nicht nur ihre Beute sondern auch ihr Leben.
Die Dokumentation rekonstruiert den Fall dieses einzigartigen Verbrechens, welches zum Jahreswechsel 1980/81 fast vier Monate lang die Schlagzeilen dominierte. Der Düsseldorfer Journalist Wolfgang Berney recherchierte die Geschichte damals Tag und Nacht. Er erinnert sich noch heute, wie dieses Gaunerstück in der Landeshauptstadt und darüber hinaus Schmunzeln und Bewunderung hervorrief – ja sogar bis in die Kreise der Kriminalpolizei.
Für Manfred Vowinkel ist es bis heute das aufregendste Kapitel seines Lebens. Im Film erzählt er ausführlich wie er mit seinem Freund Schotte-Natscheff die große Metro um den Finger wickelte, welche Abenteuer sie zusammen erlebten und welch dramatisches Ende die Geschichte schließlich nahm. Ein WDR-Film aus dem Jahre 1987, in dem die beiden Ganoven sich selbst spielen, führt unmittelbar zurück in die Zeit des Geschehens.
Zum ersten Mal spricht auch der damalige Metro-Manager Hannjörg Hereth vor der Kamera über den Fall. Bisher hatte die Metro zu den Details immer geschwiegen. Die Filmemacher haben „Inspektor“ Hereth in seinem Schweizer Domizil besucht. Er erzählt, wie er den Ganoven damals auf die Spur kam und was aus ihrer Beute wurde.