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Sein Imperium liegt nicht im kalifornischen Silicon Valley, sondern in der ostwestfälischen Provinz, in seiner Heimatstadt Paderborn. Wie kaum ein anderer verkörpert der 1925 geborene Unternehmer das deutsche Wirtschaftswunder. Und nimmt den Kampf mit den Giganten der Computer-Branche auf. Seinen rasanten Aufstieg verdankt er vor allem einer Eigenschaft: seinem unbedingten Leistungswillen.
Heinz Nixdorf erkennt schon früh, dass der Computer die Technik der Zukunft ist. Seine Vision ist ein Computer, der in jedes Büro und auf jeden Schreibtisch passt. In einer Zeit, in der der Branchenriese IBM vor allem Großkunden mit riesigen Rechnern bedient, konzentriert er sich auf den Mittelstand. In einer Kellerwerkstadt in Essen entwickelt Nixdorf mit einem Röhrenrechner den Prototypen seiner Vision.
Schon Ende der 1950er Jahre verlagert er seinen Firmensitz in seine Heimatstadt Paderborn und prägt die Region wie kein zweiter. Aus der kleinen Provinzstadt macht er eine IT-Hochburg. Nixdorf treibt die örtliche Infrastruktur voran: Mehrere Autobahnanschlüsse und ein Flughafen entstehen. Er will die Region unabhängig vom Rheinland machen. Und mit dem Bau des Ahornsportparks verleiht er seiner großen Leidenschaft Ausdruck: dem sportlichen Wettkampf. Er engagiert Spitzensportler, um seinen Betrieb und ganz Paderborn fit zu halten. Denn die ganze Region und besonders seine Mitarbeiter liegen ihm am Herzen.
Heinz Nixdorf gibt viel, verlangt im Gegenzug aber vor allem eines: absolute Leistungsbereitschaft. Ein Anspruch, der seinen Erfolg begründet, die ihn und seine Gesundheit aber auch immer wieder stark gefährdet und ihn schließlich das Leben kostet. 1986 stirbt der rastlose Unternehmer mit nur 60 Jahren auf der Computermesse Cebit an einem Herzinfarkt. Im Jahr 2015 wäre er 90 Jahre alt geworden.
In Paderborn ist er noch heute, fast 30 Jahre nach seinem Tod, überall präsent. Das ehemalige Unternehmensgebäude ist heute das größte Computermuseum der Welt und zieht jährlich über 100.000 Besucher an. Wincor Nixdorf ist international führender Anbieter von IT-Lösungen und produziert weiter weltweit Geldautomaten und Kassensysteme. Auch die Ideen und Ideale des Unternehmers Heinz Nixdorf leben fort in zwei gemeinnützigen Stiftungen: der Heinz Nixdorf Stiftung und der Stiftung Westfalen. Beiden steht sein Sohn Martin Nixdorf vor.
WDR Fernsehen, Freitag, 12. Juni 2015, 20.15 bis 21.00 Uhr